Im November lernte ich bei einem Workshop die Wim-Hof-Methode kennen. Dort gibt es den Satz „breath and let it go“. Dass das „let it got“ (lass los) nicht nur beim Atmen für mich von Bedeutung haben wird ahnte ich bei diesem Workshop noch nicht.
November steht generell für Loslassen, etwas sterben lassen, wie es eben im Herbst ist. In meinem Monatsrückblick geht es genau darum. Ich habe viel los gelassen, eine Beerdigung stand an, der Geburtstag meines Patenkindes und ein Besuch des ersten Weihnachtsmarktes.
Mein neues Angebot ist endlich da
Als Manifestierende Generatorin nach Human Design, darf ich ja auf Impulsen warten, um darauf zu reagieren. Ende Oktober habe ich diesen Prozess bzw. Ablauf das erste Mal so richtig wahrgenommen. Meine Ausbilderin teilte ihre Meinung zu den Angeboten, welche in Bezug auf Sexualität und Körperarbeit am Markt sind. Sekunden später wusste ich, dass eine Idee für mein erstes Angebot in Richtung Shibari in mir geboren wurde.
Die Entwicklung des Angebotes sowie das Schreiben der passenden Blogartikel dazu dauerte keine vier Wochen. Es floss einfach so durch mich durch. Ich war total im Flow, vergaß Raum und Zeit. Je mehr ich schrieb, desto mehr verliebte ich mich selbst in mein neues Angebot die „Fesselnde MeTime“.
Eine „Fesselnde MeTime“ mit mir bedeutet, dass ich eine Person mit der japanischen Fesselkunst „Shibari“ fessle. Dabei fessle ich total absichtslos und egofrei. Es geht ganz darum, die Bedürfnisse und Wünsche der fesselnden Person zu erfüllen.
Die Gründe für eine „Fesselnde MeTime“ sind grenzenlos. Sei es ganz einfach, um Shibari in einem sicheren Raum mit Konsens am eigenen Leib zu erfahren, um das Gefühl von Hingabe und Vertrauen zu kultivieren oder um den Stress und Alltag für eine Zeit lange zu entkommen.
Das Spannende daran ist, von mir, einer Frau gefesselt zu werden. Die Dynamik dabei ist eine ganz andere, wie wenn der aktive Part (Rigger) ein Mann ist. Ich habe am eigenen Leib erfahren, was es für Unterschiede gibt zwischen einem männlichen und weiblichen Rigger. Allem voran, die sexuelle Intention.
Oft wird mit einem männlichen Rigger eine gewisse sexuelle Interaktion gleichgesetzt. Dies bleibt im Kopf. Dadurch ist das Hingeben in die Fessel-Session und loslassen eher schwieriger. Bei einer weiblichen Riggerin gleicht die Energie eher einem gehalten sein.
Genau das und noch vieles mehr biete ich bei der „Fesselnden MeTime“ an. Dabei ist es egal, ob du Mann, Frau oder Non-binär bist. Alle Geschlechter sind willkommen.
Wenn Du mehr wissen möchtest, vereinbare doch gleich einen kostenlosen unverbindlichen Termin bei mir und wir lernen uns in einem 30-minütigen Gespräch kenne. Du kannst mir dabei alle Fragen stellen, welche Du zur „Fesselnden MeTime“ hast. Gleichzeitig können wir auch herausfinden, ob wir für eine „Fesselnde MeTime“ zusammen passen.
Körpernahe Prozessarbeit
Der 2. Live Workshop meiner Sex-Coach-Ausbildung in Berlin stand an. Der 1. Live Workshop war überragend und ich konnte so viel für mich mitnehmen und lernen. Ich konnte mir nicht ausmalen, wie der 2. Workshop dies noch toppen könnte. Kleiner Spoiler, er hat es bei weitem.
Ich wusste auch wie beim 1. Live Workshop nicht, was auf mich zukommt. Ich wusste nur, ich sollte etwas mitbringen, was mich entspannen lässt und etwas, was mich in Aufregung bringt. Für die Entspannung habe ich eines meiner Kissen mitgenommen. Für die Aufregung eine Wäscheklammer.
Meine Ausbilderin ließ die Bombe in der ersten Stunde des Workshops fallen. „… Heute geht es um Prozessarbeit, überlege Dir, an was Du heute arbeiten möchtest…“. Ich liebe Prozessarbeit, allerdings mit Vorbereitung xD Ich habe mein Kontroletti Arnold bereits in mir kreischend gespürt. Doch ich konnte nicht anders, als mich spontan für ein Thema zu entscheiden.
Das Thema selbst ist für mich sehr privat und teile ich bewusst an dieser Stelle nicht.
Wir wurden in Dreiergruppen eingeteilt und durften uns überlegen, wie wir unser Thema verbildlichen könnten, um es während des Workshops körperlich zu erfahren. Ich hatte einfach nur Panik und Angst. Ich hatte eine Vorstellung davon, wie es aussehen könnte, doch dafür müsste ich angstfrei und mutiger sein, was ich nicht war.
Mein Nervensystem lief auf Hochtouren, sämtliche Maßnahmen um mein Nervensystem zu beruhigen liefen ins Leere. Ich war mir sicher, mein Thema möchte ich erst am Sonntag anschauen. Doch es kam anders. Plötzlich hatte ich das Gefühl, jetzt ist es an der Zeit, sei Nr. 2 und prozessiere dein Thema.
Ich setzte mich also voller Panik und Todesangst in die Mitte eines Sitzkreises. Knapp 20 Menschen um mich herum, welche mich anschauten und hörten, welches Problem ich mit mir herumtrage und heute in Heilung bringen möchte. Während dem Erzählen weinte ich bereits. Meine Ausbilderin und ihre Kollegen konnten mich allerdings sehr gut unterstützen, dass die Panik und Angst in ein Maß kanalisiert wurden, damit ich sprechen konnte.
Nun war es ausgesprochen, welches Thema ich prozessieren möchte. Ich erhielt durch einen Mann Unterstützung. Er setzte sich auf meinen Wunsch hinter mich, Rücken an Rücken, damit ich Sicherheit und Stärke spürte. Er war in dem Moment mein Mammutbaum. Unerschütterlich, mit Wurzeln welche tief in die Erde drangen.
Durch diese Stütze traute ich mich mein Thema zu verkörpern, durch die Scham und Angst durchzugehen, ohne zu wissen, was passieren würde. Meine Vorstellungwar, ich würde danach von der Gruppe verstoßen werden. Ich wusste, dass diese Vorstellung nicht rational ist, doch sie fühle sich so real und echt an.
Gegen Ende meines Prozesses konnte ich das erste Mal in meinem Leben richtig weinen. Ohne Reglementierung, wie ich Luft holen soll oder welche Geräusche erlaubt sind oder nicht. Ich durfte mich in mein Weinen hineinfallen lassen. Meine Befürchtung auch hier war, dass ich aus dem Weinen nicht mehr heraus komme und hyperventiliere.
Diese Befürchtung war grundlos. Nach ca. 60 – 90 Sekunden, war das Weinen vorbei. Kein Gefühl in mir war da, welches mich weinen lassen wollte. Die Emotionen waren durchgeführt und somit erledigt. Nun war es an der Zeit, Feedback von der Gruppe zu bekommen. Dies hat mich ein weiteres Mal bitterlich weinen lassen. Diesmal nicht vor trauer, sondern vor Dankbarkeit.
Dankbarkeit, dass ich trotz meiner Emotionen und meines Themas nicht zu viel war, dass ich gesehen wurde wie ich bin und dafür wertgeschätzt. Ich wurde von fremden Menschen als mutig bezeichnet. Dies rührt mich heute noch zu Tränen.
Meine Porzessarbeit ist jetzt ca. 10 Tage her und ich spüre, dass mein Thema deutlich leichter für mich geworden ist, gar verschwunden. Nach nur einer Stunde Prozessarbeit. Ich kann nicht beschreiben wie dankbar ich Britta für diese Arbeit bin und weiß genau: Dies war nicht meine letzte Prozessarbeit bei ihr.
Polyamor und bisexuell – meine Outings Nr. 2 + 3
Nicht nur bei der Prozessarbeit war ich mutig. Ich habe mich im November auch getraut, mich völlig zu outen. Im Oktober kam mein Outing im Bezug auf meine Leidenschaft für Shibari. Diesen Monat dann mein Outing, dass ich bisexuell und polyamor lebe.
In der Phase des Outings sind mehrere Blogartikel entstanden, in denen ich meine Reise dorthin teile.
- Sichtbarkeit – endlich ist es raus
- Die Last der Labels: Eine persönliche Erkundung der Selbstbezeichnung
Ich war wirklich sehr überrascht, welche positive Rückmeldungen ich erhalten habe. Danke nochmals für jede/n welche sich bei mir direkt gemeldet hat. Ich malte mir tatsächlich die schlimmsten Szenarien aus. Mein Kopf und seine Fantasien.
Es gab auch Reaktionen, mit denen ich ebenfalls nicht gerechnet hatte. Auf der einen Seite war das Interesse sehr groß, wie meine Familie damit umgeht bzw. wie es dieser damit geht. Auf der anderen Seite war ich für einige Menschen mit meinem Outing und mein Umgang damit zu viel (hallo Glaubenssatz).
Unterm Strich bin ich sehr froh, den Schritt gegangen zu sein, mich zu outen. Es lebt sich deutlich einfacher und freier. Das zu teilen, was man liebt und lebt, ist ein tolles Gefühl. Für mein Outing habe ich 20 Jahre gebraucht. Ich möchte Dir damit zeigen, jede Person hat ihr eigenes Tempo beim Outing bzw. man muss sich auch garnicht outen, wenn es einfach nicht passt.
Was dabei aber immer wichtig ist. Höre auf Dein Gefühl, nur Du weißt, wann es an der Zeit ist sich zu zeigen, keine andere Person. Lass Dir nie was anderes einreden. Auch wenn es wie mich, Verbindungen kosten wird. Bleibe Dir selbst treu. Wenn Personen Dich nicht verstehen und kein Interesse daran haben, Dich zu verstehen, waren es nie Deine Personen.
Meine Stimme zu meinem Outing und generell zum Thema Labels hörst Du in meinem Podcast, welcher bei Youtube und Spotify zu finden sind.
Was im November sonst noch so los war
- Eisbaden will gelernt sein: Ich nehme seit Oktober bereits Kaltbäder und Eisbäder, allerdings wollte ich das Ganze einmal unter Anleitung eines Profis machen um zu checken, ob ich alles Richtig mache. Ich besuchte ein „Wim-Hof-Workshop“ bei SUKKHADAS. Es war grandios und tatsächlich habe ich 2 Trick für meine zukünftigen Eisbäder mitnehmen können. Allem voran: „breath and let it go“
- Kindergeburtstag: Mein großes Patenkind wurde 6. Natürlich ließ ich mir seine Feier nicht entgehen. Für mich bedeutet Patentante sein, für ihn präsent zu sein. An Tagen anwesend sein, welche ihn viel bedeuten. Dabei ist es mir egal, welche Herausforderungen oder Unannehmlichkeiten ich auf mich nehme. Ich bin präsent, damit er weiß, er kann auf mich zählen.
- Weihnachtsmarkt: Es weihnachtet sehr. Endlich konnte ich auf DEN Weihnachtsmarkt im Schwarzwald. Die Ravennaschlucht verwandelt sich jedes Jahr in eine Traumlandschaft für den Weihnachtsmarkt. Klein aber fein, mit viel Licht und weihnachtlichen Klängen. Zur Freude von mir und meiner Schwägerin schneite es an diesem Tag noch. Somit konnten wir den Weihnachtsmarkt im klassischen Flair genießen.
Das habe ich im November 2023 gebloggt
- Monatsrückblick Oktober 2o23: Wie sinnlich und sanft kannst Du mit offenem Herzen sein
- Die Last der Labels: Eine persönliche Erkundung der Selbstbezeichnung
- Risiken bei Shibari bzw. Bondage
- Ablauf „Fesselnde MeTime“
- Wann ist „Fesselnde MeTime“ das Richtige für Dich – oder auch nicht?
- Was ist Shibari? Eine Kunst der Hingabe, Schönheit und Kontrolle
- „Never too old to play“: Die Geschichte hinter meinem Claim
- Wie läuft eine Shibari Session ab?
Was mich im Dezember erwartet:
Im Dezember wird es bei mir sehr viel um Rückschau und Reflexion für 2023 sowie Vorbereitung für 2024 gehen. Ich werde an einer 3-tägigen Ayahuasca Zeremonie inkl. Mushrooms in Teneriffa teilnehmen. Eine genaue Ahnung, was mich erwarten wird und wohin diese Pflanzenmedizin mit mir reisen wird habe ich nicht. Ein neues Abenteuer. Nach diese Zeremonie beginnen dann auch schon die Rauhnächte, welche ich nach klassischer Kelten-Tradition ab dem 21. 12. feiern werde. Magie wird im Dezember bei mir definitiv in der Luft liegen.
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