Mutig über Grenzen Kapitel 7: Es geht los

von | 16. Apr. 2024

Damit Du jeden Schritt meiner Reise folgen kannst, empfehle ich Dir, bevor Du hier weiter liest, bei „Mutig über Grenzen“ Kapitel 1 zu beginnen.

Meine erste Buchung: S. lässt sich von mir fesseln

Kurze Zeit, nachdem mein Angebot, sich von mir fesseln zu lassen, online war, bekam ich die erste Anfrage. Ich habe mich so gefreut, ich hätte Bäume ausreißen können. Bevor bei mir eine Shibari Session mit mir gebucht werden kann, möchte ich die Person kennenlernen, dies geschieht via zoom.

S. erzählte mir in diesem Infocall seine Intention für eine Shibari Session und warum er dies mit mir erleben möchte. Nach dem Gespräch nehme ich mir bewusst 24 Stunden Zeit, um das Gespräch sacken zu lassen und zu fühlen, ob ich auch Freude daran hätte, diese Person zu fesseln.

Wenn ich keine Freude daran habe, kommt keine Shibari Session zustande. Im Fall S. kam die Session zustande und S. lies sich von mir fesseln.

Nachdem ich S. gefesselt hatte, war ich total beseelt, auf der einen Seite sah ich wieder, welche Auswirkung eine Shibari Session auf einen Menschen haben kann, zum anderen hatte ich unglaublich viel Spaß. Es bestärkte mich darin, dieses Angebot weiter laufen zu lassen und dass ich vor allem, auf dem richten Weg bin.

Ja, daran zweifle ich tatsächlich immer mal wieder. Auch aus Gründen, welche nicht rationell greifbar sind, sondern einfach ein Gefühl. Mittlerweile habe ich einen guten Weg gefunden, mit diesen Gefühlen umzugehen. Ich fühle sie in meinem Körper und lass sie da sein. Mit all der Angst, Trauer und Wellen voller Emotionen.

Ich habe gelesen, wenn man Gefühle fühlt und durch den Körper fließen lässt, sie nicht festhält, braucht es ca. 90 Sekunden, dann ist das Gefühl „verschwunden“. An den 90 Sekunden arbeite ich noch, doch was ich schon sehr gut kann, ist ins Fühlen meiner Gefühle zu kommen, dies durch meinen kompletten Körper fließen zu lassen und nichts mehr zu unterdrücken.

Angebot Nr. 2 erblickt das Licht der Welt

Kurz nach dem das Angebot draußen war, sich von mir fesseln zu lassen (Fesselnde MeTime), wurde ich immer wieder angesprochen, ob ich nicht auch Workshops anbieten würde. Ganz nach Strategie und Autorität gem. HumanDesign habe ich darauf reagiert und Shibari Workshops ins Leben gerufen.

Doch nicht gleich eine ganze Reihe, oder in Modulen. Zuerst eine Art von Workshops, ein Basisworkshop mit dem Namen „connection“. Dieser Workshop beinhaltet all das, was ich auf dem Markt vermisse. Es ist nicht zwingend nur für Beginnende im Bereich Shibari. Dieser Workshop sollten alle Personen besuchen, welche Shibari praktizieren.

In diesem Shibari Workshop geht es darum, bevor man überhaupt das Seil in die Hand nimmt und Techniken lernt, zuerst einmal Kommunikation mit dem Partner/in lernt. Im Shibari geht es so viel um Kommunikation, verbal und nonverbal, da sollte man doch die Sprache seines Gegenübers kennen und vorallen, verstehen.

Konsens und Einvernehmlichkeit sind ebenfalls Begriff, welche in diesem Workshop nicht nur besprochen, sondern auch praktiziert werden. Was ist Konsens? Wie stelle ich Einvernehmlichkeit her? All das klären und üben wir im Workshop. Erst danach geht es an die Seile und die Technik des Shibari.

In diesem Workshop wird die Basis für eine nachhaltige und einvernehmliche Fesselreise geschaffen. Wie wir alle wissen, ohne eine gute Basis, ein gutes Fundament, bricht ein Haus einfach zusammen.

Konsensgespräch

10 Fragen für Euer Konsensgespräch vor einer Shibari Session

Hab ich meinen Sh!t zusammen?

Meine SexCoach Ausbildung ging in die nächste Runde, knapp vier Monate ging es um professionelle Gesprächsleitung im Bereich Sexualität. Ich durfte erfahren, wie sich Sexualität im Laufe der menschlichen Evolution entwickelt hat. Wie die sexuelle Entwicklungsstufen von Menschen sind und wie diese nach genährt werden können, wenn gewisse Stufen nicht entwickelt werden konnten.

Kleiner FunFact: Bonoboaffen (unsere Vorfahren) führen keine Kriege, wenn es Konflikte gibt, veranstalten sie Orgien mit dem Gegner. Sollten wir Menschen uns auch mal überlegen. Wäre bestimmt effektiver.

Wir haben erfahren, welche Schattenseiten es im sexuellen Kontext gibt (yes, das sind verdammt viele) und es gab die ersten Anleitungen für ein Coachinggespräch, welche wir führen können.

Gleichzeitig gab es ein Vertiefungstag mit Vorträgen von diversen Spezialisten rund um das Thema weibliche Sexualität. Natürlich gab es auch einen Vortrag zum Thema sexualisierte Gewalt von Janne Jacobi. Laut Statistiken ist jede 4. Frau Opfer von sexualisierter Gewalt. Jannes Aussage war klar und deutlich:

Wenn Du mit Menschen arbeiten willst, schau, dass Du Deinen sh!t zusammen hast, sonst ist es unverantwortlich.

Da ich zu den Frauen gehöre, welche sexualisierte Gewalt erfahren hat, war es wieder ein Impuls, auf welchen ich reagieren durfte. Ich vereinbarte ein Kennenlerngespräch mit Janne, um herauszufinden, ob ich meinen sh!t zusammen habe, oder ob da noch was in mir schlummert (Trauma), was ich aufarbeiten darf.

Stand heute, habe ich so weit alles gut verarbeitet, dass mich relativ wenig aus der Rolle bringen kann. Nichtsdestotrotz bin ich im Coaching mit Janne, da sie noch so viel mehr, wie reines Traumacoaching macht und mich in meinem Prozess sehr unterstützt.

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1 Kommentar

  1. Stefan

    Hallo Julia,
    total berührend, wie Du hier Deine Grenzüberschreitung beschreibst (jetzt wie ich es schreibe, fällt mir auf, daß das dieses Wort üblicherweise eine negative Konnotation hat 😳 soo schade). Ist schon unglaublich, was Du in der Zeit alles erreicht hast
    Glückwunsch und alles Gute für den weiteren Weg.
    Gruß Stefan

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