Budget-Rückblick: Meine dreiwöchige USA-Reise im Spiegel der Zahlen

von | 13. Jul. 2023

Drei Wochen USA Roadtrip. Vieles ist zu beachten, vor allem, wenn man so wie mein Partner und ich die Reise komplett auf eigene Faust planen und organisieren. Doch das Wichtigste für uns war, nicht über das gesetzte Budget zu kommen. Gleichzeitig wollen wir haben so gut es geht nach der amerikanischen Kultur Reisen, Essen und Leben. Hier kommt mein Budget Rückblick mit Aufzeigen unserer tatsächlichen Zahlen.

Vorbereitung: Budgetplanung

Vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, mir ein Freiheitskonto einzurichten. Auf dieses Freiheitskonto lasse ich via Dauerauftrag einen bestimmten monatlichen Betrag von meinem Girokonto überweisen. Warum? Ich möchte meinen Urlaub bezahlen können. Ich möchte keine Schulden für meine Erholung aufnehmen, denn dann ist es keine Erholung, sondern eine Schuld.

Somit habe ich mir Gedanken gemacht, was ich unabhängig vom Reiseziel und Urlaubsart bereit bin für, meinen Urlaub auszugeben. Für mich war klar, ich will immer mind. drei Wochen reisen. Beim Durchblättern von Reiseprospekten suchte ich somit nach Reisen mit einer Dauer von drei Wochen oder länger. Der Durchschnitt ergab dann mein Budget: 3.000,00 €.

Da ich dieses Geld nicht jedes Jahr einfach so auf meinem Girokonto zur Verfügung habe, darf ich etwas dafür tun: SPAREN. Ich habe mir also ausgerechnet, was es mich kosten würden in einem Jahr 3.000,00 € zu sparen. Das Ergebnis war mir zu hoch, um ehrlich zu sein. Aber, ich bekomme ja nicht nur mein monatliches Gehalt, sondern auch Sonderzahlungen.

Mein Plan und meine tatsächliche Umsetzung sieht also wie folgt aus:

  • Eröffnung eines Urlaubskontos
  • 1.000,00 € meines Weihnachtsgeldes fließt auf mein Urlaubskonto ein
  • Mtl. knapp 170,00 € fließen zusätzlich via Dauerauftrag von meinem Girokonto auf mein Urlaubskonto.

Tada, nach 12 Monaten habe ich 3.000,00 €

Natürlich muss ich dadurch Abstrichen bei meinen anderen monatlichen Ausgaben machen, aber das ist mir eine dreiwöchige Urlaubsreise wert.

Tipp: Überlege Dir selbst, wie viel Du für einen Urlaub ausgeben möchtest und gehe dann vor wie ich. Du musst nicht dieselbe Budgethöhe haben wollen.

Ausgabentypen und Zahlungsmittel

Mein Partner und ich sind keine Pauschalurlauber, wir planen und organisieren lieber selbstständig unseren Urlaub, um damit flexible zu sein. Aus diesem Grund haben wir für diese Reise deutlich mehr Ausgabentypen wie eine Buchung beim Reisebüro. Auch hier wieder wichtig, nichts spricht gegen einen Pauschalurlaub, wenn dieser Deinen Wünschen und Vorstellungen entspricht.

Wir hatten folgende Ausgabentypen:

  • Hin- und Rückflug (Wichtig sind hier die Flughafenorte, München hat andere Preise wie z. B. Memmingen)
  • Mietwagen (Expedia)
  • 5 Hotelreservierungen (booking.com, Expedia)
  • 3 AirBnB Unterkünfte
  • Benzin
  • Lebensmittel (Frühstück, Snaks, Wasser)
  • Restaurant (Abendessen, ggf. Mittagessen)
  • Drogerieartikel (was wir in Deutschland vergessen hatten)
  • 7 Baseballspiele
  • Shopping (Kleidung, Zigarren, Souvenir, Postkarten)
  • Besuch von Sehenswürdigkeiten (GoCity Pass Chicago, Arch in St. Louis)
  • Parkplätze (die Unterkünfte hatten zwar kostenlose Parkplätze, in der Stadt kosten die Parkplätze allerdings)
  • Öffentliche Verkehrsmittel (5,00 $ am Tag oder kostenlos)
  • ESTA (in meinem Monatsrückblick Juni 2023 erfährst Du mehr)

Folgende Zahlungsmittel haben wir verwendet:

Hauptsächlich haben wir mit den Kreditkarten bezahlt. Der große Vorteil, alle Ausgaben werden auf einer separaten Abrechnung gesammelt und in einem Betrag von meinem Hauptgirokonto abgerechnet bzw. ich lade die Kreditkarte mit einem bestimmten Betrag auf. Absolute Übersicht und Kontrolle ist dadurch vorhanden.

Zusätzlich sammle ich bei meiner AMEXgold Punkte, welche ich z. B. mit meiner Kreditkartengebühr verrechnen lassen kann. Es gibt deutlich mehr Möglichkeiten, die Punkte einzulösen. Aktuell habe ich dies noch nicht genutzt. Ich sammle zuerst und das geht beim Urlaub besonders gut.

Auswertung der Kreditkartenabrechnung

Nun aber „Butter bei den Fischen“, hier kommt meine Auswertung für drei Wochen USA Urlaub für 2 Personen:

  • Zurückgelegter Weg: 4.400 km
  • Verbrachte Zeit im Auto: 60 Stunden und 9 Minuten
  • Kosten für Benzin: 262,27 € (siehe Beschreibung unten)
  • Kosten für Essen & Trinken: 1.031,93 €
  • Gesamtkosten ohne Shopping: 6.121,80 €

Was uns sehr bei den Kosten unterstützt hat, war, dass der Dollarkurs zum Eurokurs gut für uns stand (Bsp. aktuell 1,00 $ = 0,91 €). Die Gallone Benzin durchschnittlich 3,99 $ kostete (1 Gallone = 3,78 L) und mein Partner sehr auf zusätzliche Kosten geschaut hat. Ich bin eher die „ach scheiß drauf, wir haben Urlaub“ und er eher so „es geht besser“. Ohne ihn wären wir nie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren und hätten keine kostenlosen Parkplätze in den Städten entdeckt (die gibts nämlich).

Mein Fazit: Schwaben-Mindset und Vorbereitung ist alles

Egal ob es um die Vorbereitung des Budgets und Zahlungsmittel, die Vorbereitung des Trips oder die Vorbereitung für die einzelnen Städte ist. Ohne diese ist man aufgeschmissen, wenn man im Budget bleiben möchte. Solltest Du kein Budget haben und einfach Reisen wollen, dann brauchst Du keine Vorbereitung, dann sind die Kosten auch völlig egal.

Uns war es wichtig, maximal 6.000,00 € auszugeben. Leider haben wir dieses Ziel knapp verpasst. Ohne meines Partners Mindsets hätten wir das Ziel deutlich verfehlt. Ich muss dazu sagen, er ist kein Schwabe, aber das Mindset, wenn es um Kosten geht, hat er.

Mein Partner hat vor allem bei den Kosten für Parkplatz, Benzin und Maut nach kostengünstigeren Alternativen gesucht. Ein Parkplatz in der Stadt kostet ca. 25,00 € – 55,00 €. Dank seiner Alternativen, wie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, welche meistens kostenlos waren, hatten wir keine Kostenexplosion.

Was bedeutet das für mich

Ich als Finanzexpertin habe mein Budgetlimit überschritten. Inklusiven meinen Shoppingausgaben von ca. 250,00 € hatte ich Gesamtkosten von 6.371, 80 € und somit 371,80 € Mehrausgaben wie geplant. Über diese Mehrausgaben ärgere ich mich tatsächlich nicht.

Ich hatte einen tollen Urlaub. Ohne diese Mehrausgaben hätte ich diesen nicht gehabt, oder hätte Ausgaben reduzieren müssen, welche meinen Urlaub und mein Mindset eingeschränkt hätten. Einschränkung des Mindsets von meiner Freude nachgehen.

Muss ich nun nach meinem Urlaub sparen, um die Mehrausgaben auszugleichen? Nein, muss ich nicht. Ich hatte vom letzten Urlaub noch Geld übrig, da ich damals weniger als 3.000,00 € ausgegeben hatte. Dies konnte ich toll miteinander verrechnen.

Meine Devise: Ich spare für ein Ziel, dann wird das Geld auch nur für dieses Ziel verwendet, auch wenn ich weniger benötige, bleibt das Geld auf dem Urlaubskonto liegen.

  • Meine Anpassungen: Ich werde meinen Finanzkompass korrigieren, indem ich meinen Dauerauftrag für mein Urlaubskonto erhöhe. Auch werde ich meine tarifliche Gehaltserhöhung 1 zu 1 auf mein Urlaubskonto fließen lassen. Es geht mir hauptsächlich nicht mal darum, weil ich mein Budgetlimit dieses Jahr überschritten habe, sondern darum, dass wir eine Inflation von ca. 10 % haben und ich der Meinung bin, dies wird sich in naher Zukunft nicht ändern.

1 Kommentar

  1. Kathrin

    Das ist sehr interessant und hilfreich für mich, da ich seit 2015 nicht mehr in den USA war. Danke sehr für die detaillierte Auflistung liebe Julia. Und dass du wegen des ESTA-Antrages einen Heulanfall hattest kann ich mehr als gut verstehe 😉

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