Wenn Du anfängst, Dich mit dem Thema Fesseln zu beschäftigen, kommt früher oder später die Frage: Was ziehe ich dabei eigentlich an? Welche Kleidung ist praktisch? Was stört nicht im Seil? Dieser Artikel richtet sich nicht an Menschen, die eine Show fesseln. Hier geht es um Dich.
In echten Sessions, in Übungsräumen. Darum, was Du tragen kannst, damit Kleidung Dich beim Fesseln nicht einengt, sondern unterstützt. Und ja, ich empfehle Dir mehr als platt ein Body oder Leggins 😉
Die gefesselte Person (Ropemodel)
Für Frauen
- Trag Kleidung, die Dich spüren lässt
Wenn Du gefesselt wirst, willst Du nicht nur funktionieren. Du willst gesehen werden. Gehalten.
Kleidung kann Dich darin unterstützen oder davon abhalten. Wähle Stoffe, die weich sind, die sich dehnen können. Zeig Haut, wenn Du willst. Aber nicht, um jemandem zu gefallen, sondern weil es sich für Dich richtig anfühlt. Nichts, was drückt oder verrutscht.
Z. B. Ein Body, ein Kleid, eine weiche Shorts, ein weites Shirt, Oversized,
- Lass Platz zum Atmen
Vermeide enge BHs, Korsagen oder Shapewear. Wenn Du die Luft anhalten musst, um gut auszusehen, bist Du nicht bei Dir. Dein Atem ist das Erste, was Du brauchst, um sicher zu sein. Lass ihn fließen.
- Deine Kleidung darf Deine Haltung zeigen
Nicht im Sinne von „Dress to impress“. Sondern: Wähl ein Teil, das Dich in Deinem Sein unterstützt. Vielleicht ist es ein lockeres Shirt. Vielleicht ein Spitzenbody. Vielleicht gar nichts. Die Frage ist nicht: Wie sehe ich aus? Sondern: Fühl ich mich wohl, sicher, sexy etc.?
- Weg mit Reißverschlüssen, Nähten, Accessoires
Alles, was drücken oder hängen bleiben kann, stört. Bügel BH, Ringe, Ketten, Gürtel, Haarnadeln, alles darf raus. Du brauchst nichts, was Dich festhält oder einengt, außer dem Seil.
- Was willst Du erleben?
Ein Kleid, das rutscht. Ein Slip, der sich öffnen lässt. Ein Stoff, der die Schulter frei lässt. Manchmal sind es kleine Details, die Dir helfen, Dich wirklich hinzugeben. Nicht für das Bild, sondern Dein Gefühl.
Für Männer
- Trag Kleidung, in der Du weich werden kannst
Fesseln ist aus meiner Sicht kein Machtdemonstrieren. Es ist ein Loslassen. Wenn Du gefesselt wirst, brauchst Du Kleidung, in der Du weich werden kannst. Ein Hemd oder Shirt, das nicht kratzt. Eine Hose, die nicht drückt. Vielleicht auch nichts davon und ganz nackt.
- Zeig Dich, wenn Du willst
Viele Männer, die gefesselt werden, wollen genau das: sich zeigen. Das Seil auf der nackten Haut spüren. Gesehen werden. Nicht, weil sie stark wirken müssen, sondern weil sie sich zeigen wollen, wie sie sind. Wenn das für Dich stimmig ist, trag so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig.
- Entferne alles was drückt
Je weniger am Körper und an der Kleidung ist, desto mehr kannst Du spüren. Das gilt auch für Männer. Gürtelschnallen, dicke Nähte, Taschen, Knöpfe, Schmuck. All das kann Dich aus dem Spüren holen. Mach es Dir einfach.
- Kleidung, die Dir Würde gibt
Schick, Sexy, Würdevoll. Bequem. Etwas, das sich nach Dir anfühlt, auch dann, wenn Du nackt bist. Vielleicht ein einfaches Shirt. Vielleicht ein Tuch um die Hüften. Vielleicht einfach nur Deine Haut.
- Lass Dein Selbstbild los
Du musst nicht stark sein. Nicht still. Nicht souverän. Du darfst zittern. Du darfst weich sein. Deine Kleidung darf das spiegeln. Kein Muskelshirt, wenn Du darin versuchst, etwas zu sein, das nicht Dir und Deinem Sein entspricht.
Die fesselnde Person (Rigger)
Für Frauen
1. Beweglich, klar, geerdet
Du brauchst Kleidung, die Dich unterstützt, wenn Du Dich bewegst, kniest, ziehst, trägst. Kein Minirock, der rutscht. Kein Top, das ständig zu Recht gezupft werden muss. Jogging, Leggings, Shirt – klar, weich, funktional.
2. Kleidung, die Deine Präsenz trägt
Du führst. Nicht mit Härte, sondern mit Haltung. Was Du trägst, darf das widerspiegeln. Kein Kostüm. Keine Show. Eher: Eine ruhige Klarheit, die sich in Stoff übersetzt.
3. Haare zusammen, Hände frei, Taschen leer
Was flattert, stört. Was klimpert, lenkt ab. Was in den Händen ist, fehlt beim Halten. Zieh Dich so an, dass Deine Aufmerksamkeit ganz bei Deiner gefesselten Person und dem Seil sein kann.
4. Trage etwas, das Dich ankommen lässt
Ein Ritual-Shirt. Eine Hose, in der Du immer fesselst. Ein Stoff, der nach Dir riecht. Kleidung kann auch Übergang sein – vom Alltag in die Session. Nutze das.
5. Du darfst Haltung zeigen – ohne Lautstärke
Deine Kleidung ist keine Bühne. Aber sie darf Klarheit ausstrahlen. Ein neutraler Farbton. Ein offenes Hemd. Etwas, das sagt: Ich bin da. Und ich nehme Dich ernst.
Für Männer
1. Trag Kleidung, die Dich erdet – nicht aufbläst
Du musst nicht dominant wirken. Du musst halten können. Deine Kleidung darf Dich dabei unterstützen. Bequem. Reduziert. Funktional. Kein Gürtel, keine Kette, kein „Rigger-Look“.
2. Halt braucht Beweglichkeit
Du wirst Dich bewegen. Viel. Fesseln ist körperlich. Trag Kleidung, die das mitmacht. Sitzen. Hocken. Beugen. Aufstehen. Ohne zu spannen, einengen oder zu rutschen.
3. Präsenz statt Pose
Dein Gegenüber merkt, ob Du da bist oder Dich inszenierst. Trag etwas, das zu Dir passt. Nicht zur Rolle, die Du meinst, spielen zu müssen.
4. Bleib bei Dir – auch in der Kleidung
Dein Lieblingsshirt. Deine nackten Füße oder doch die Lieblingssocken. Eine Hose, die Du nicht spürst.
5. Zeig, dass Du hältst – nicht dass Du führst
Du darfst klar sein. Du darfst präsent sein. Aber nicht laut. Deine Kleidung darf nach Dir schreien und gleichzeitig, dich nicht überstimme – damit das, was zwischen Euch entsteht, den Raum bekommt.
Was für alle gilt – unabhängig von der Rolle
- Du musst niemandem gefallen. Nur Dir.
- Zieh das an, was Dich unterstützt – nicht das, was „dazu gehört“.
- Lass Dich sehen. Nicht im Außen. Im Erleben.
- Kleidung kann schützen, oder öffnen. Hör auf Deinen Körper.
- Das, was Du fühlst, ist wichtiger als das, was Du zeigst.
Mein Fazit: Vertraue Deinem Gefühl
Wenn ich gefesselt werde, trage ich gerne bequeme Kleidung, welche mich atmen lässt. Ich trage gerne Kleider mit oder ohne Strumpfhose, ein Unterhöschen mit Spitze und natürlich kein Bügel BH. Manchmal trage ich aber nur ein Body oder ein Oversized Shirt.
Angepasst an meine Stimmung. Fühle ich mich sexy, trage ich sexy. Unabhängig davon, ob ich eine Fesselsession erlebe oder ob mein Partner und ich eine gewisse Fesselung üben wollen.
Wenn ich fessle, sieht das etwas anders aus. Ich bin von Haus aus eine Schwitzerin, nach wenigen Bewegungen geht es los *lach*. Das beachte ich natürlich bei meiner Auswahl der Kleidung. Schließlich möchte ich mich während einer Session nicht um meinen Schweiß, sondern um mein Model kümmern.
Gleichzeitig liebe ich es, mich beim Fesseln zu bewegen. Somit muss meine Kleidung zwei Funktionen erfüllen: Dehnbar und luftig. Da etwas zu finden, was elegant und nicht nach Marathonläufer aussieht, war nicht ganz einfach. Doch ich hab was gefunden.
Ich trage oft Kleider, auch wenn ich fessle, der Trick, unter dem Kleid trage ich eine Radlerhose, damit ich mich um mein Schwitzen keine Sorgen machen muss.
Wenn ich eine Hose trage, trage ich immer etwas Luftiges oder kürzeres. Obenrum ist es mind. Kurzarm.
Auch hier entscheide ich ganz bewusst, wonach fühle ich mich heute, Kleid oder Hose. Und ja, ich habe eine Hose, welche ich ausschließlich zum Fesseln anziehe. Dies gibt mir ein Ritual-Vibe. Dadurch komme ich viel schneller und einfacher in die Fesselsession und kann besser in meine Rigger-Rolle führen.
Du siehst, ich wähle meine Kleidung aus, wie ich mich fühle – dazu ermutige ich auch Dich!
Ja, es ist eine Reise, die richtige Kleidung zu finden. Eines meiner neusten Errungenschaften, ist Kleidung, welche nach meinen Bedürfnissen angefertigt wird. Es gibt in Bayern eine Modelabel „Otherwise“. Hier kann ich Stoffe und Schnitte online zusammenstellen, so wie ich es brauche. Dies ist wirklich eine Herzensempfehlung von mir. Fairfashion & Bio-Stoffe
Egal wofür Du Dich entscheidest, ich rate Dir immer, höre auf Dein Körper und Dein Bauchgefühl, was willst Du tragen und was brauchst Du, damit Du Dich sicher, sexy und gut fühlst?
Mehr Erfahrung, Bilder und Einblicke?
Dann ist „(k)not your expectations“ genau das Richtige für Dich!
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